Stärkung der Selbsthilfe Psychiatrie
Partizipative Entwicklung von Handlungsempfehlungen zur Stärkung der organisierten Selbsthilfe Psychiatrie in Bayern im Hinblick auf die Folgen der Corona-Pandemie
Mitarbeiterin: Anna Nosenko
Laufzeit: 01.07.2023 - 31.12.2025
Die organisierte Selbsthilfe nimmt innerhalb der Gesundheitsversorgung eine zentrale Rolle ein und stellt insbesondere im psychiatrischen Bereich einen wesentlichen Bestandteil präventiver Angebote sowie eine bedeutende, systemrelevante Ergänzung des professionellen Hilfesystems für psychisch beeinträchtigte Menschen und deren Angehörige dar. Die Covid-19-Pandemie (2020–2023) führte nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zu einer deutlichen Zunahme psychischer Belastungen in der Bevölkerung, wobei insbesondere bereits psychisch beeinträchtigte Personen betroffen waren. Für die auf verschiedenen Ebenen tätigen Akteur*innen der organisierten Selbsthilfe im psychiatrischen Bereich ergaben sich daraus neben positiven Aspekten sowie neuen Potenzialen – etwa der Weiterentwicklung der Selbsthilfearbeit augrund der beschleunigten Digitalisierung – zugleich erhebliche Herausforderungen und Einschränkungen. Diese Entwicklungen machten es notwendig, angepasste Strategien und Lösungen für die veränderten Rahmenbedingungen in der pandemiebedingten Krisensituation zu erarbeiten.
Ziel:
Das übergeordnete Ziel des Forschungsprojekts besteht in der partizipativen Erarbeitung von Handlungsempfehlungen zur Stärkung der organisierten Selbsthilfe im psychiatrischen Bereich (in Bayern). Dabei werden Vertretende verschiedener Selbsthilfegruppen, -organisationen und -kontaktstellen auf regionaler, Landes- sowie ergänzend auf Bundesebene in den Forschungsprozess einbezogen. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die jeweilige Selbsthilfearbeit.
Methodik:
Das Forschungsdesign ist multimethodal aufgebaut. Dabei werden sowohl der bestehende Forschungs- und Wissensstand als auch die praktischen Erfahrungen und einschätzungen der Vertretenden der organisiserten Selbsthilfe im Bereich der Psychiatrie einbezogen.
Die Projektschritte setzen sich aus vier miteinander verknüpften Komponenten zusammen:
1. Systematische Literaturrecherche zur Erfassung und zusammenfassenden Darstellung des aktuellen (inter-)nationalen Forschungs- und Wissensstandes
2. Qualitative, leitfadengestützte Interviews mit Vertretenden von Selbsthilfegruppen, -organisationen und -einrichtungen auf regionaler, Landes- und ergänzend auf Bundesebene, um individuelle Sichtweisen in Bezug auf die Forschungsfragen zu erheben
3. Moderierte digitale Arbeitstreffen mit den interviewten Vertretenden zur gemeinsamen Diskussion der Interviewergebnisse und Entwicklung der Handlungsempfehlungen
4. Abschlussveranstaltung und -bericht zur Präsentation und Reflexion der finalen Ergebnisse und Handlungsempfehlungen.
Finanzierung: Siemens Caring Hands e.V.
