Gewaltschutz: Informieren. Sensibilisieren. Handeln.
Gewalt in der stationären Langzeitpflege und in stationären Einrichtungen für Erwachsene mit Behinderung(en) in Bayern
Mitarbeiter: Roy Limpert
Gewaltereignisse in der Pflege scheinen Bestandteil der alltäglichen, beruflichen Praxis zu sein (vgl. Weidner, Tucman et al. 2017). Die Betroffenen sowie die Gewalt Ausübenden gehören unterschiedlichen Personengruppen an. So können pflegebedürftige Menschen, Pflegende, An-/Zugehörige, etc. Täter:innen und/ oder Betroffene sein. Zudem nimmt der Bereich struktureller Gewalt einen nicht zu unterschätzenden Raum ein. Gewaltphänomene in der Pflege zeigen sich als komplex und multidimensional. Ihre Ursachen liegen in vielen verschiedenen, sich gegenseitig beeinflussenden Aspekten. Gleichzeitig entsteht Gewalt in der Pflege meist nicht spontan. Vielmehr gibt es vorhersehbare Anzeichen. In der aktuellen Literatur werden hierzu u. a. Schutz- und Risikofaktoren beschrieben (vgl. Batzoni 2023; Bogerts 2021; Kienzle, Kotschenreuther et al. 2020; Staudhammer 2018).
Laufzeit: voraussichtlich bis 3. Quartal 2025
Ziel: Der aktuelle Wissenstand zu den Themen Gewaltereignisse/-geschehen in der stationären Langzeitpflege und in stationären Einrichtungen für Erwachsene mit Behinderung(en) soll erfasst, Präventionsansätze zur Reduzierung bzw. Vermeidung von Gewaltvorfällen in den beiden stationären Bereichen sowie bestehende Gewaltschutzkonzepte (inkl. möglicher Musterschutzkonzepte) identifiziert und aufbereitet werden. Auf dieser Grundlage wird ein Exzerpt zu den relevanten wissenschaftlichen Erkenntnissen erstellt und dem Zuwendungsgeber zur Verfügung gestellt.
Vorhaben: Aufbauend auf den bisherigen Erkenntnissen setzt sich das Projekt mit der Thematik Gewalt und Gewaltschutz in der stationären Langzeitpflege und in stationären Einrichtungen für Erwachsene mit Behinderung(en) auseinander. Hierbei liegt der Fokus auf den Aspekten: aktuelle, kontextbezogene Erkenntnisse, Prävention & Gewaltschutz sowie Gewaltschutzkonzepte und deren zentralen, evidenzbasierten Bestandteile.
Methodik: Das Projektteam erstellt über ein mehrstufiges Rechercheverfahren (via Scoping-Review) eine aktuelle wissenschaftliche Aufbereitung. Das methodische Vorgehen beinhaltet mehrere Literaturrecherchen anhand unterschiedlicher Fragestellungen (vgl. von Elm, Schreiber et al. 2019).
Fördergeber: Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention