Diskriminierungskritische Demokratiebildung an Schulen
Kooperationspartner: Institut für Schulpädagogik und Didaktik (ISD) Karlsruhe, Hochschule Heidenheim, Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte (BSGYM) Weingarten, Adis e.V. (Antidiskriminierung – Empowerment – Praxisentwicklung), u.a.
Laufzeit: August 2022 bis Februar 2024
Vorhaben: Gemeinsam mit ihrem Forscher:innenteam untersucht Prof. Dr. Constance Engelfried im Rahmen des Buch- und Forschungsprojekts „Diskriminierungskritische Demokratiebildung an Schulen“ Entwicklungen wie die Ausbreitung von populistischen Strömungen, den wachsenden Einfluss von intersektionalen Ausgrenzungslogiken oder das schwindende Vertrauen in etablierte demokratische Institutionen. Diese Entwicklungen stellen Demokratien aktuell vor vielfältige Herausforderungen. Es besteht folglich ein großer Handlungsbedarf, geeignete Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, die solchen Trends entgegenwirken. In diesem Zusammenhang rückt auch die Schule als Institution verstärkt in den Fokus, da sie als zentrale Sozialisationsinstanz einen bedeutsamen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen hat. Sie kann als jene gesellschaftliche Institution beschrieben werden, in der es gelingen kann, alle Kinder und Jugendlichen zu erreichen. Dabei kommt ihr als Ort der demokratischen Wissensvermittlung und gleichzeitig als demokratischer Erfahrungsraum eine hohe Verantwortung zu. Hochaktuell ist dabei die Frage, wie es Schulen möglichst erfolgreich gelingen kann, zum Erwerb demokratischer Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen beizutragen. Demokratiebildung ist dabei ein Begriff, der in den letzten Jahren einen bedeutsamen Aufschwung erfahren hat. Hierbei setzt sich verstärkt die Perspektive durch, dass die Vermittlung demokratischer Kompetenzen insbesondere dann gelingen kann, wenn sie als Querschnittsaufgabe etabliert wird. Demokratiebildung kann als eine Zusammenführung von Konzepten der politischen Bildung und der Demokratiepädagogik begriffen werden. Demokratische Prinzipien sollen nicht ausschließlich im Unterricht vermittelt, sondern auch durch die umfassende Etablierung demokratischer Strukturen erfahrbar werden. Die Umsetzung solcher Konzepte bietet zweifelsfrei vielfältige Potentiale. Will Pädagogik Ausgrenzungsdynamiken entgegenwirken, kann und darf es folglich nicht nur darum gehen, dass Konzepte der Demokratiebildung etabliert und umgesetzt werden. Vielmehr gilt es, diese insbesondere auch aus einer diskriminierungskritischen Perspektive heraus zu reflektieren und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Die Forschungsergebnisse werden in einer Publikation gebündelt und einem breiten (Fach-)Publikum präsentiert.
Zuwendungsgeber: Wochenschau Verlag